Christian Grothmann: Segelausbilder in Berlin

Ankern, klar, 4.000 Meter unter Dir, mit 40 Meter Ankerkette, das ist nichts. Das ist wie ’ne Pose beim Angeln. – Christian Grothmann

 

Der ehemalige Oberleutnant zur See Christian Grothmann (von der Insel Usedom stammend) war jahrelang Segel-Ausbilder bei der Bundesmarine, bevor er sich als Segellehrer selbständig machte.

Er ist als SHS-Schein-Inhaber der höchstqualifizierte Segellehrer der Berliner Segelschule „Große Freiheit“ (am Wannsee). Leute wie ihn gibt es nicht viele.

Normalerweise würde man Christian nicht greifen können, denn er hat nicht mal einen Internet-Aufritt, man erreicht ihn auch sonst eher schlecht. Man kann ihn trotzdem buchen, ich rate jedem dazu, der sich auf seiner neuen, teuren Yacht noch unsicher fühlt. Sein Tarif ist (Stand Herbst 2016) gerade noch erschwinglich.

Christian spielt mit dem Gedanken, sich „Anlegeberater“ zu nennen, denn das An- und Ablegen von Booten sind die Königsdisziplinen in allen Häfen der Welt – und niemand beherrscht sie so wie er, ich sage nur „Hafenkino“ und „Diskoanleger“.

+++ UPDATE 2021 +++

Christian Grothmann: Neue Segelschule!!

Christian hat inzwischen seine eigene Firma gegründet, natürlich eine Segelschule, und hat ein Boot für die Segelschule gekauft, die „Merit Amun“ (eine Beneteau 423 Oceanis, Bauhjahr 2004).

Die offizielle Webseite lautet www.segelschule-grothmann.de, und Christians Facebook-Seite ist tagesaktuell. Hier berichtet er von seinen ausbildnerischen Pfadfinder-Aktivitäten fernab der ausgesegelten Meeresrouten. Dort kann man ihn kontaktieren und schön Fotos angucken und Fernweh entwickeln.

+++ ENDE DES UPDATES +++

In diesem Interview schildert er eine (beinahe) desaströs verlaufende Segelboots-Überführung (nicht sein eigenes Boot) von Gran Canaria nach St. Lucia (Karibik). Alles was schief gehen konnte, ging schief.

Und weil es eine echte Atlantik-Überquerung war, heißt das: Es war lebensgefährlich. Die Mitsegler haben also richtig was bekommen für ihr Geld.

Nicht zur Nachahmung empfohlen, zum Anhören aber in jedem Fall – auch für Nichtsegler.

Eins noch: Seekrankheit ist kein Witz. Trifft praktisch jeden ab einer bestimmten Wellenhöhe. Mir hilft übrigens regelmäßig Vomex™ – rechtzeitig 30 Minuten vor dem Auslaufen leicht dosiert als Vomex Kinder Sirup geschluckt oder als  Vomex Zäpchen für ausweglose Phasen in ruppigem Wetter auf hoher See. Macht sehr müde aber verhindert effektiv jede Übelkeit. Allein das Zeug dabei zu haben hilft psychologisch sehr – und zwar am Mann! Und nicht im Seesack versteckt, irgendwo in der Kommode unter Deck – denn die Minuten, die du für die Sucherei in der schwankenden Kajüte verbrauchst reichen aus, um dein seekränkelndes Befinden von kodderig auf panisch zu drücken.

 

  • Wie „unmöglich“ ist eine Rettung auf dem Atlantik? [03:30]
  • Die imaginäre Grenze im Atlantik [4:29]
  • Von der Schwierigkeit, auf einen Öltanker zu klettern, falls man untergeht [5:32]
  • Wieviele Boote er unterwegs gesehen hat, und auch Flugzeuge (Fingerzeig: Die Summe aus beiden ergibt Null), Stresspunkte, Routing und Planung [09:55]
  • Statt großem Gennaker ist leider gar kein Gennaker an Bord… [10:30]
  • „Nicht das, was du nicht weißt, bringt dich in Schwierigkeiten, sondern das, was du sicher zu wissen glaubst, obwohl es gar nicht wahr ist.“ (Mark Twain) [11:33]
  • Genau am Point of no Return passiert: Der halbe Trinkwasser-Vorrat wird mit Diesel verseucht. [14:30]
  • Trinkwasser-Kalkulation für 34°C Lufttemperatur, Trinken, Duschen, Abwaschen und Reserve [18:30]
  • Der Wasser-Verbrauch gerät außer Kontrolle,  [21:45]
  • Strom an Bord fällt total aus: das Ende für Motor, Navigation, Radar, Kommunikation, GPS, Funk, Licht und Autopilot. Die Wachzeiten verdoppeln sich, Durchschlafen für den Skipper ist vorbei  [23:05]
  • Der größte Schock in Christians Segel-Karriere [27:10]
  • Ein Alptraum wird wahr [29:30]
  • Und die Crew? Zur Hälfte seekrank [30:30]
  • Körperlicher Abbau beim Skipper: Gewichtsverlust, Ausdörren, Rückenschmerzen, Schlafdefizit [31:35]
  • Baden im Atlantik unterwegs? Lieber nicht. [34:00]
  • Wie sich 4.000 Meter Wasser unter einem anfühlen… [35:40]
  • „Barfußroute“ [37:50]
  • Der Großbaum bricht – adieu Großsegel, und warum es eigentlich egal ist [38:10]
  • Alle Schoten gerissen: die Festmacher-Leinen werden zu Schoten, und statt Festmachen in der Karibik musste dann der Anker geschmissen werden – Folter! [43:45]
  • Stimmung an Bord: Gut. Der Skipper sagt der Crew aber nicht die volle Wahrheit [44:30]
  • Not-Navigation ohne GPS, Polarstern und Landmarken, dafür mit Sonne über und Wasser unter dir [47:40]
  • „Du wirst zur Rosine“ [51:30]
  • Der GAU. Die Zivilisation endet mit der kaputten Klo-Spülung [52:20]
  • Von der physikalischen und psychologischen Unmöglichkeit über Bord zu, äh, du weißt schon…. [52:40]
  • Abstimmung an Bord: Die Wassereinbruchsbekämpfungspumpe wird zur Seewassertoilettenpumpe [55:40]
  • Maus an Bord! [56:30]
  • Nicht wo wir sind ist dringend, sondern dass das Klo wieder spült! [58:00]
  • Über Seekrankheit und die fiesen Details [58:50]
  • Warum tut man sich das alles an? [1:03:50]
  • Der Atlantik-Trip als Segel-„Taufe“ [1:06:00]
  • Und wie war die Karibik so? Doch lieber vor Schottland segeln? [1:08:0]

 

Dieser Podcast wird präsentiert von Neurostreams™.

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Tim Daugs
Tim Daugs

Tim betreibt ein Online-Business. Bisweilen veröffentlicht er hier, was ihn gerade bewegt und beschäftigt.