Verglichen mit dem, was im Restjahr 2022 und in 2023 auf uns Menschen zukommt, wird uns das berühmte Umbruchjahr 1989 als vergleichsweise harmlos vorkommen…
Ich kann mich noch gut an den Sommer ’89 erinnern, und wie wir im August in Ungarn weilten. Während in Budapest erste Botschaftsflüchtlinge aufliefen, liefen meine Eltern, meine kleine Schwester. und ich als 13-jähriger die ungarisch-österreichische Grenze ab, in der Hoffnung auf ein Loch im Zaun, im Eisernen Vorhang.
Es gab keins.
Wir mussten auf das Loch in der deutsch-tschechoslowakischen Grenze warten, das sich Anfang November ’89 auftat, und durch das wir schlüpften.
Doch wenn man mir oder meinen Eltern – oder irgendjemandem – damals erzählt hätte, dass 2 Jahre später dieser tödliche Zaun nicht nur verschwunden wäre, sondern die beiden deutschen Staaten vereint sein würden, die UdSSR zerbrochen, und Osteuropa auf dem Weg in die EU und die NATO, und ich deswegen tatsächlich die Welt bereisen und Paris, Rom und Tokio sehen würde, dann wäre ich… wütend geworden!!
Man dard sich nicht so einfach über Menschen lustig machen, vor allem nicht über Gefangene eines Regimes.
Ähnlich wütend reagieren heute viele Menschen, wenn man ihnen mögliche Szenarien für die nächsten 2 Jahre präsentiert. Völlig ausgeschlossen, dass wieder so ein Umbruch passiert…
Und es gibt zahlreiche und heute noch unglaubliche Szenarien, die alles gemeinsam haben: Es wird rasend schnell gehen. Nach dem bleiernden Corona-Jahren kommt es nun Schlag auf Schlag.
Auf allen Ebenen wird viel passieren: Politisch, öwirtschaftlich, finanztechnisch, militärisch, philosophisch, geistig und moralisch. Es lässt sich nicht mehr stoppen. Etwas bricht unaufhaltsam zusammen. Grenzlinien werden verschoben werden, Staaten und Staatenblöcke werden sich auflösen und neu formen, Allianzen werden über Nacht zu Staub verfallen und neu entstehen.
Möglicherweise werden die Amerikaner Europa verlassen, oder „im Stich lassen“ müssen, möglicherweise sehen wir wieder russische Soldaten in Deutschland, vielleicht holt sich China Taiwan zurück, vielleicht vereinigt sich Korea, vielleicht zerbrechen die USA in rote und blaue Staaten, vielleicht brechen im Westen vereinzelt Unruhen aus. Aktive Geopolitik löst immer Erdbeben aus.
Sehr wahrscheinlich wird es 2023 zu neuen Großkonferenzen kommen, wo die Welt neu aufgeteilt wird in mehrere Interessenssphären, und wo eine neue Weltwährung erschaffen wird, fernab vom Petrodollar. Die USA als alleinige Weltmacht ist Schnee von gestern. Was das bedeutet, kann sich noch niemand vorstellen. Ich hoffe der letzte Satz ist in seiner Gewaltigkeit angekommen.
Corona war der Anfang, der Startschuss. Der Angriff auf die NATO-nahe Ukraine nun der erste größere Gegenschuss. Und so furchtbar das bereits ist, jede Wette, andere Themen werden für uns hierzulande noch zehnmal wichtiger und belastender sein.
Es wird nicht nur spannend, es wird anstrengend, beängstigend, und auch unvergleichlich. Noch nie waren so viele Menschenseelen auf diesem Planeten, und vielleicht werden wir auch nie wieder so viele Menschenseelen gleichzeitig an Bord von Raumschiff Erde haben.
Und noch nie hatten so viele Menschen gleichzeitig Gelegenheit, dem kosmischen Theater aus der ersten Reihe live und in Farbe beizuwohnen.
Genau in diesem Moment der maximalen Beseelungsdichte kommt es zur größten Krise der Geschichte, mit potentieller Totalauslöschung. Zufall? Egal. Das Eis ist dünn. Aber es trägt! Und wir müssen ans andere Ufer.
Es macht aus meiner Sicht Sinn, für ein gutes Herauskommen aus der Krise zu beten, und dafür, dass wir alle (!) kühlen Kopf behalten, und uns täglich erneut im Herzen fragen, was wahr und was richtig ist. Dann kriegen wir das hin.
Etwas ähnliches habe ich schon vor einem Jahr geschrieben: Wenn wir es als Menschheit schaffen, uns durch diese Zeit zu manövrieren ohne die Zivilisation dabei zu verlieren, dann haben wir sehr gute Karten für die nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte. Ich bleibe bei dieser Aussage.
Deutschland wird wohl (mal wieder) durch harte Zeiten gehen müssen, wird mal wieder im Zentrum des Weltgezerres stehen, doch die Welt hat großes Interesse an einem aufgeräumten, freundlichen, kreativen und auf allen Ebenen prosperierenden Deutschland, das sich auch mal nur auf sich selbst konzentriert.
Ich bin weiterhin optimistisch. Bombenteppiche stehen ebenso wenig auf der Tagesordnung wie Hungersnot oder Barrikadenkämpfe, jedenfalls nicht hier. Dennoch wird es gewaltig rumpeln zwischen Sylt und Bodensee. Man stelle sich also bitte unbedingt darauf ein, man sorge entsprechend vor, und zwar jetzt!
Um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, bloß weil ein Teil der deutschen oder europäischen Infrastruktur mal eben für ein paar Tagen oder Wochen „außer Funktion“ oder rationiert oder unbezahlbar sind: Stromnetze, Heizkraftwerke, Internet, Bankwesen, Autobahnzufahrten, Tankstellen, Lieferketten.
Die mentale Vorbereitung auf Engpass und den kommenden Druck ist das Wichtigste. Dann ist das alles halb so schlimm.
Als jemand, der Mentalprodukte anbietet, sage ich dies natürlich besonders deutlich.